Nach dem 2. Weltkrieg gab es eine der größten Migrationen in Deutschland. Flucht und Vertreibung spielten gerade hier im Grenzgebiet eine große Rolle. Zunächst erhielten die Neubauern eine Möglichkeit zum Siedeln. Auch auf dem Pehlitzwerder wurde ein Neubauernhaus gebaut und die Familie Arndt erhielt 5 ha Neubauernland. Später jedoch wurden auch diese kleinen Betriebe zwangskollektiviert und die Flächen der in den 1970er Jahren gegründeten KAP (Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion) Lüdersdorf, die am Ende 5000 ha umfasste, zugeschlagen. Die Tierproduktion wurde vom Feldbau getrennt und fand in der LPG „8. Mai“ Brodowin statt. Die Umstrukturierung auf eine großflächige Landwirtschaft war für Pehlitz keine große Umstellung – schon zu Zeiten der Zisterzienser und in der Gutszeit waren große Schläge geschaffen worden.
Manche unserer Seen hatten in der DDR-Zeit zu leiden. Neu-Brodowiner wie Reimar Gilsenbach, Reiner Krause und Pastor Eberhard Rau setzten sich für einen respektvolleren Umgang mit der schönen
Landschaft ein. Andere unrentable Flächen wurden in der DDR-Zeit nicht genutzt und bildeten Rückzugsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten, die man im Westen kaum noch findet. Der letzten
DDR-Regierung verdanken wir unter Einsatz von Michael Succow und anderen die Einrichtung des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin. So ein weitreichender Schutzstatus wäre heute kaum mehr zu erlangen.
1973 wurde der ehemalige Fohlenstall, das heutige Wohnhaus, zum Schulungs- und Erholungsheim der SED-Kreisleitung. Ein zweites Stockwerk wurde aufgesetzt, unten existieren noch die alten, 1
m dicken Feldsteinmauern. Der Frühstücksraum wurde angebaut: der heutige Hofladen. Die große Attraktion war der aus Kalksandstein errichtete Kinoraum zum Zweck der politischen Schulung und
Unterhaltung. Heute noch sind die Löcher zu sehen, hinter denen die Projektoren standen. Im hinteren Teil gab es eine Bar – heute dient sie als Futtertisch für den Melkstand.