Die Slawen

Siedler am Seerand

In der Zeit der Völkerwanderung um 700 n. Chr. wanderten die germanischen Stämme nach Süden, und slawische Stämme migrierten aus Osteuropa kommend in unser Gebiet.


Die Slawen hatten eine besondere Beziehung zum Wasser. Sie betrieben Fischfang, legten mit  Einbäumen große Strecken zurück und siedelten immer in unmittelbarer Nähe zu Seeufern oder  Flussläufen, so wie in Brodowin und Pehlitz auf dem Gotteswerder und dem Pehlitzwerder.

 

Den Slawen verdanken wir die erste Keramik und den Ausbau der Handelswege für ihre Ochsenkarren, auch über teils gewaltige Erddämme und Brücken – selbst durch sumpfiges Gelände und sogar  durch Seen, wie auch am Parsteinsee. Dort verläuft der Weg von Oderberg über den gut  sichtbaren, in der Slawenzeit aufgeschütteten gewaltigen Erdwall zum heutigen Seeufer, dann weiter über den Fischerwerder und den Sauwerder durch den See über die Zickeninsel und den Pehlitzwerder in die Nähe des jetzigen Standorts. Von hier verlief der Weg weiter bis zur heute  durch die mitten in der Wiese gelegenen Baumreihen noch erkennbaren Straße, die zum (wahrscheinlich wegen der wechselnden Wasserstände) später wüst gefallenen Dorf Seehausen und weiter Richtung Angermünde führte. Mutmaßlich am hiesigen Standort zweigte die Straße ab, die auch heute noch erkennbar in Richtung Pehlitz und von dort am

Gutsfriedhof vorbei weiter nach Brodowin führt. Bei Spiegeleis sind im Parsteinsee noch die Steinsetzungen zu erkennen, auf  denen die Brücken- oder Dammkonstruktion der Slawen aufgebaut war.


Ähnlich wie die Slawen, die ihre Holzhäuser teilweise auf Pfählen errichteten, baut auch der Biber seine hölzernen Burgen in unmittelbarer Nähe zum Seeufer und hält bei starkem Frost die  Umgebung seiner Behausung eisfrei, denn der Eingang der Burg liegt unter Wasser!