Konrads Eck

Endmoränen-Landschaft

Von der Sitzgruppe an der Wegbiegung aus eröffnet sich ein schöner Blick auf den bewaldeten Parsteiner Endmoränenbogen im Süden und Osten. Feuchte Laubwälder in den Senken und Buchenwälder auf den Hügeln prägen die große, zusammenhängende Waldlandschaft, die von zahlreichen Kleinseen und Mooren durchsetzt ist. Am östlichen Fuß der Anhöhe kreuzt der Spurbahnweg Richtung Pehlitz die Haselrinne – eine nicht ständig wasserführende Abflussrinne von den Endmoränenhügeln im Süden zum Wesensee im Norden. Richtung Wald ist die Haselrinne an mehreren Stellen gestaut, um den Wasserabfluss aus der Landschaft zu verzögern und den Grundwasserkörper zu speisen.

 

An tümpelartigen Erweiterungen laichen im Frühjahr Rotbauchunken und weitere Amphibienarten. Über dem Wald des Endmoränenbogens sind im Frühjahr und Sommer oft Wespenbussard, Rot- und Schwarzmilan, verschiedene Adlerarten und weitere Greifvögel kreisend zu beobachten. Auch Kraniche, Graureiher, Schwarz- und Weißstörche sind hier regelmäßig unterwegs. Besonders in der Abenddämmerung und früh morgens erklingen aus den vielen Feldhecken und feuchten Waldrändern die Gesänge von Nachtigall und Sprosser.

 

Der ideal gelegene Picknickplatz lädt zum Verweilen ein. Ein reichhaltiges Vogelkonzert klingt aus dem im Norden angrenzenden Feldgehölz herüber, am sonnigen Waldrand tummeln sich Eidechsen und Wildbienen.


Kleingewässer Sichelbruch

Das in der Talsenke nordöstlich von „Konrads Eck“ gelegene Kleingewässer „Sichelbruch“ ist eines der wertvollsten Kleingewässer für Amphibien im Brodowiner Raum. Insbesondere an warmen Frühlingsabenden sind hier große Rufchöre der Rotbauchunke zu hören, die einen dichten Klangteppich über die Landschaft ausbreiten. Auch Kammmolche,die leise blubbernden, zur Balzzeit knallblauen Moorfrösche und die lautstark rufenden Laubfrösche laichen im Sichelbruch. Einige europaweit besonders gefährdete und streng geschützte Libellenarten wie beispielsweise die Große Moosjungfer pflanzen sich hier fort. Der Nahrungsreichtum an Wasserinsekten, Kaulquappen und anderen Wasserorganismen ist Grundlage für die Brutvorkommen von Zwergtaucher, Wasserralle, Bless- und Teichhuhn, deren eigenartige Stimmen besonders in der Dämmerung und nachts zu hören sind. Teich- und Drosselrohrsänger bauen ihre geflochtenen Nestkörbchen zwischen die Schilfhalme.

 

Der Ökodorf Brodowin Verein kümmert sich um solche wertvollen Kleingewässer. Falls notwendig, hält er sie offen durch Rückschnitt von Sträuchern und Jungbäumen oder Mahd des Schilfs.