Station Streuobstwiese

14 Hektar Streuobstwiese

Nach 1990 wurden in den Gemarkungen Brodowin und Pehlitz 14 ha Streuobstwiesen angelegt, teilweise als Ausgleich für Eingriffe in die Landschaft. Streuobstwiesen sind Mehrfach-Nutzungssysteme, die vielen Tier- und Pfl anzenarten einen Lebensraum bieten. Die hier gepflanzten Hochstamm-Obstbäume gehören durchweg zu den alten Sorten. Meist sind es Apfelbäume, aber auch einzelne Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäume stehen hier. Das Obst wird durch den Landwirtschaftsbetrieb Ökodorf Brodowin zu Saft verarbeitet.


Unter den verstreut stehenden Obstbäumen wächst eine artenreiche Wiese. Teilweise wird sie für die Heugewinnung gemäht, meistens aber durch die Schafe vom Demeter-Hof Schwalbennest in Pehlitz abgeweidet. Es greifen hier also nicht nur zwei Nutzungsarten, nämlich Obstbau
und Mähweide, sondern auch zwei Landwirtschaftsbetriebe ineinander.


Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Zuhause ist hier beispielsweise die Hornisse, die ihre Nester in Baumhöhlen anlegt und im Spätsommer häufig das Fallobst nutzt. Typische Vertreter der Vogelwelt sind Grünspecht, Wendehals, Pirol, Gelbspötter und Neuntöter. Eine besonders hübsche, aber seltene Brutvogelart der Brodowiner Obstwiesen ist der Wiedehopf.


Müllkute

Nördlich der Straße Richtung Parsteiner See befand sich neben der großen Obstwiese bis etwa 1990 der Müllabladeplatz des Dorfes, di Müllkute. Nachdem sie saniert, abgedeckt und bepflanzt wurde, entwickelte sich hier eine strukturreiche Gebüschlandschaft mit Weißdorn, Sanddorn, Holunder, Schneeball, Hundsrose und vielen anderen Straucharten, sowie mit einem ungemein reichen Vogelleben: fünf Grasmückenarten, Gelbspötter, viele Finkenvögel, Feldsperling, Sumpfrohrsänger, Laubsänger-, Fliegenschnäpper- und Meisenarten. Besonders der Neuntöter ist hier sehr häufig.